F., Junge, 1 Jahr
F.s Eltern flogen mit F. für eine Woche ins Ausland um dort Urlaub zu machen.
– Start der konfliktaktiven Phase –
Am Abend der Rückkehr bekam F. Fieber und Husten, war sehr, sehr anhänglich und weinte sofort, wenn sich die Mutter auch nur im Geringsten von ihm entfernte.
– Lösung des Konfliktes mit Start der Heilungsphase –
F. entwickelte eine Bronchitis, die genau eine Woche andauerte. Die Heilungsphase umfasste also denselben Zeitraum wie der Urlaub lang war.
- Konfliktthema: „Revier-Verlustangst-Konflikt“
- Lokalisation: Bronchien
- Konfliktstatus: Regeneration der Bronchialschleimhaut unter entzündlicher Schwellung, vermehrter Schleimbildung und Husten = Heilungsphase nach Konfliktlösung
Anmerkung:
Bei einem so genanntem „Revier-Verlustangst-Konflikt“ ist das Thema: Angst zu haben, dass man sein angestammtes Revier verlieren könnte. Hier in dem Falle hatte das Kind offensichtlich Angst sein Zuhause zu verlieren, nie mehr dahin zurückkehren zu können. Ein einjähriges Kind kann noch nicht verstehen, was Urlaub bedeutet, warum man in die Fremde fährt oder gar fliegt, wo man weder die Umgebung, noch die Leute kennt und wo die Leute vielleicht sogar noch eine, dem Kind unverständliche, Sprache sprechen.
Genau dasselbe kann aber auch passieren, wenn die Mutter – also die Hauptbezugsperson – eines sehr jungen Kindes, das Kind oder die Familie verlässt und sei es auch nur für ein kinderfreies Wochenende, eine berufliche Reise, eine Kur oder einen Krankenhausaufenthalt. In solchen Fällen können wir oft beobachten, dass mit der Wiederankunft der Mutter das Kind erkrankt.
Noch eine kurze Erklärung zu dem Begriff des Reviers. Unter einem Revier haben wir nicht nur ein uns angestammtes Territorium zu verstehen, sondern auch die dazugehörenden uns nahestehenden Personen oder manchmal auch ein geliebtes Tier.
Damit es im oben beschriebenen Falle von F. zu keinem möglichen Rezidiv kommen sollte, erhielten die Eltern die Auflage, mit dem Kind keine Urlaubsbilder anzuschauen oder ihn im Spiel ans Fliegen zu erinnern. Stattdessen war es wichtig, dass ihm durch die ständige Nähe der Mutter immer wieder versichert wurde, dass er wieder zu Hause in seiner gewohnten Umgebung war, und dass ihm keine neuerliche Trennung vom Revier drohte.
DEZ
2016